Das 1174 gestiftete Kloster Oelinghausen im Arnsberger Ortsteil Holzen gehört sowohl kunsthistorisch wie auch musikalisch zu den Kleinodien im Sauerland. Zunächst war es ein Doppelkloster für Männer und Frauen, jedoch entwickelte es sich schnell zu einem reinen Prämonstratenserinnenkloster. Im Zuge der Säkularisation wurde es 1804 aufgehoben.
Aus romanischer Zeit stammt die Krypta unterhalb der Nonnenempore. Dieser einschiffige dreijochige Raum mit Kreuzgratgewölbe beherbergt die „kölsche Madonna“ oder auch „Königin des Sauerlandes“, eine thronende Madonna aus dem 13. Jahrhundert. Das Kirchenschiff verfügt über eine reiche Barockausstattung, die der Bildhauer Wilhelm Spliethoven genannt Pater aus Volbringen (Ense) 1712 schuf. Eindrucksvoll ist die Nonnenempore mit der 1713–1717 geschaffenen Orgel von Johann Berenhard Klausing (Orgelprospekt von Spliethoven und La Ruell) und dem reichen Chorgestühl. Heute ist Oelinghausen ein Wallfahrtsort, der viele tausend Besucher anzieht.
Da unten iss schon die Mühle am Bieberbach! Noch den Hügel rauf, dann kanns’te die Kirchturmspitze schon sehen, Marie. Oelinghausen legget hier einsam mitten inne Gegend – rundrum Wiesen, Weiden und Weiher – W – W – W! Wein war da übrigens nicht drinne – in den Fässern, die wir damals auch hierher geschafft haben. Wertvoll war’s aber trotzdem, woll! Fuhrmannskollege Berchmann hat hier die Schätze aus dem Bonner Münster hergekarrt – die sollten so weit wie möglich wech von’de anrückenden Franzosen. Und ’ne Lieferung Ahrwein ins siuerländiske Kloster, war per se erstmal unverdächtich! Aber’n bissken Angest hatten se wohl schon, diese Rheinländer. ’N richt’gen Advokaten, hamm’se als Aufpasser hier eingeschleust, den Herrn Booz! Der war in der Kutte kaum von den anderen Chorherren die sich hier tummelten, zu unterscheiden. Und die hatten auch keine Ahnung von den Schätzen. Nur die Frau Priorin und der Rentmeister war’n eingeweiht und hamm’ schön mit aufgepasst – auf die silvernen Kirchenschätze aus der Bonner Münsterkerke.
So Marie, getz’ kenn’ste noch’n Kloster mit ’ner Schatzgeschichte. Wedinghausen und Oelinghausen verbindet mehr als man denkt. Iss’ne Schande, dass dätt allet den Bach runner gegangen iss. Die ganzen Teiche, datt war’n mindestens dreißich Stück, kanns’te kaum noch erkennen. Wir machen kurz’ne Rast hier, iss ja auch `ne ziemliche Plackerei für Anton und Viktor, den steil’n Knapp hoch. Komm’ ich zeich’ Dir mal die „Künnigin vamme Siuerlanne“ – die Madonna, dafür verirrt sich auch heute noch das Pilgervolk in diese Gegend. Die steiht inner Kerke - oawen op diäm Altar.
Texte: Klein und Neumann | Bernhard Padberg
Sprecher: Markus Haase | Produktion: tonpunktstudio
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