Die gut erhaltene mittelalterliche Hofanlage liegt in Einzellage umgeben von Bäumen und einer Landwehr. Ein Schultenhof an dieser Stelle erscheint erstmals 1019 in einer Urkunde der Abtei Deutz. 1221 geht er an das naheliegende Kloster Oelinghausen. Die Bauten der heute vorhandenen Hofanlage entstanden im Wesentlichen zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert. Dazu gehören neben dem Haupthaus ein Altenteiler, die Hofkapelle sowie verschiedene Wirtschaftsgebäude, ein Speicher, eine Schmiede (1670), eine Scheune, ein Stall und ein Ökonomiegebäude. Hinzu kommen ein Ziehbrunnen, eine Landwehr und ein Kalkofen. Das steinerne Speichergebäude stammt aus dem Jahr 1711. Auf der Vorderseite ist eine Spolie, die vermutlich früher als Supraporte über dem Eingang der Kapelle saß, in das aufgehende Mauerwerk integriert. In dem romanischen Tympanonrelief erkennt man ein Kreuz und zwei Löwen. Die Kapelle, die 1828 umfassend restauriert wurde, wird heute als Hochzeitskapelle genutzt.
Getz’ isset nit’ mehr weit nach Hause, Mariken. N’ paa’ Kurven und Hügel noch, dann sind „vey wier te Hiuse“ wie man imme Sorpetal sagt. Ich liebe diese Ecke, riecht stets nach Heimat – und (schnupper) einfach schoin! Wir müssen unbedingt beim Bauer Theddor vorbei kukken. „Hoi op Kerklinne“ – fast tausend Jahre alt, die prächtige Hofanlage. Die hamn’ bestimmt frisches Brot – und gute Butter, Käse und Schinken, dat können se richtig guett - die Luie van Linne! Du weiß’ schon, gastfreundlich waren die großen Bauern schon immer. Alles was dätt Herz begehrt – und hier gibt’s für dich sicher Milch und Honich. Und’n guten Schluck Bier für mich sicher auch. Das war damals noch en „Schultenhof“ vom Kloster Oelinghausen. Die gehörten praktisch zur Klostergemeinschaft mit ihrem eigenen kleinen Kappelchen für die frommen Besucher. Und mit „Kirchlinde“ hat der Baumeister Mattiges Müller aus der Salvei ein echtes Schmuckstück geschaffen, siuerländ´skes Fachwerk wie sich dätt gehört. Würd’ mich nit wundern, wenn hier auch in zweihundert Jahren noch Kögge (Kühe) gemolken werden. Hey Theddor! Hass’te wier so´n schmackertes Brot aus dem Backes für uns Fuhrluie? Und etwas frisches Wasser für die beiden durstigen Gäule!? Ach Mariechen – watt wär’n wir ohne die treuen Bauern, auch damals bei unserer „heiligen Mission“ ham’ die uns die Fuet gerettet, äh Unterschlupf und Proviant angeboten. Es gibt hier sogar einen ollen „Steinspeicher“, siehste den vergitterten steinernen Bau da in de Mitte? – War früher wie ne kleine Trutzburch – und jetzt wird da drinnen gebraut und Bierfässer einlagert. Hey Theddor: Wir nehm’n wieder drei Fässchen mit zum Wirtshaus nach Allendorf! Auf Dein Wohl und Dank’ für Speis’ und Trank! Gutgohn und bis zum nächsten Mal.
Texte: Klein und Neumann | Bernhard Padberg
Sprecher: Markus Haase | Produktion: tonpunktstudio
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