Das Quartier südlich der Neheimer Innenstadt ist aufgrund seiner Besonderheiten schon einige Zeit im Blickfeld der städtebaulichen Planung.
Schon Mitte 2001 wurde ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb durchgeführt, um Entwicklungsüberlegungen und Gestaltungsvorschläge für dieses Quartier zu erarbeiten. Im Anschluss daran wurde 2002 der Wettbewerbssieger, das Büro B.A.S. Kopperschmidt + Moczala mit der Überarbeitung und planerischen Konkretisierung beauftragt und auf der Basis von Bestandsanalysen zu verschiedenen Themen eine Zielplanung erstellt.
Mit der "Gesundheitsschiene" als Leitbild lagen die Nutzungsschwerpunkte insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Freizeit in Verbindung mit einer Landschaftsentwicklung.
Von den sich aus der Zielplanung ergebenen Projekten wurden sowohl öffentliche als auch private Projekte umgesetzt. Beispielsweise wurde eine Parkpalette an der Goethestraße mit rd. 155 Parkplätzen realisiert (B-Plan NH 98 "Parkhaus Goethestraße") und das St. Johannes Pflegezentrum (Architekten: Wellie & Wellie, Neheim) realisiert.
Trotz der punktuellen Erfolge besteht weiterhin das Ziel, die südliche Innenstadt als lebendigen und multifunktionalen Standort aufzuwerten und insgesamt durch sich ergänzende und gestalterische Maßnahmen zu einem qualitativ hochwertigen Stadtraum auszubilden.
Daher wurde 2018 das Büro Pesch & Partner aus Dortmund mit der Fortschreibung der Zielplanung beauftragt, um die vorhandenen Potenziale zur Aufwertung und Stärkung des Quartiers weiter zu nutzen.
In einer Bürgerwerkstatt am 11. Juni 2019, mit rd. 100 Interessierten, wurden die Überlegungen zur zukünftigen städtebaulichen Entwicklung der südlichen Innenstadt Neheim vorgestellt und diskutiert. Es konnten Vorschläge und Anregungen formuliert werden, die in die Planungen eingeflossen sind.
Im Ergebnis liegt das Hauptaugenmerk auf der Aufwertung der ehemaligen Kleinbahntrasse, als "Grünes Band" parallel zur Fußgängerzone mit sog. "Spring-Inseln" als Aufenthaltsorte.
Weiterhin wird sich in der Rahmenplanung mit den städtebaulichen Fragestellungen der barrierefreien Überwindung der Hangkante im Bereich des Parkplatzes am Krankenhaus, der sicheren Überquerung der Langen Wende zum Bremers Park sowie das städtebaulich maßvolle Einfügen neuer Baumaßnahmen (auch i. S. der Nachverdichtung) in das historisch gewachsene, gebaute Umfeld auseinandergesetzt.
Die Rahmenplanung wurde vom Bezirksausschuss Neheim und vom Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt zustimmend zur Kenntnis genommen sowie die Fortführung der Planungen beschlossen (vgl. Drs. 60/2020).
Mit diesem Beschluss wird als prioritäre Maßnahme nun die Aufwertung der ehemaligen Kleinbahntrasse als Fuß- und Radweg erfolgen.
Hierzu wird ein Planungsbüro mit der weiteren Konkretisierung des "Grünen Bandes" beauftragt werden.
Anschließend soll ein Förderantrag für den Fuß- und Radweg bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt werden.