Im Jahr 1709 auf vorhandenen Bauten nach dem großen Stadtbrand neu errichtet, dient das Alte Rathaus im Stadtteil Alt-Arnsberg bis heute kommunalen Aufgaben. Hier tagten die Landstände des Herzogtums Westfalen, ein Vorgänger des Landtags von Nordrhein-Westfalen (hierzu auch ein Video der Baukultur-APP). Und 1905 wurde auf der Rückseite des Rathauses ein Erweiterungsbau mit einem schmalen Verbindungsbau zum Altbau errichtet.

Zur weiteren Nutzung dieses Denkmals durch die städtische Verwaltung wurde das Büro Kalhöfer-Korschildgen, Köln mit der barrierefreien Sanierung des Gebäudes und der damit verbundenen Erweiterung durch einen Aufzugsturm und eine Fluchttreppe beauftragt. Dabei sollten auch zeitgemäße Grundrisse im Innern entstehen und die technische Infrastruktur aktualisiert werden.

Die Ergänzungen im Außenbereich sollten so behutsam wie möglich vorgenommen werden, um eine Entwertung des historischen Ensembles zu vermeiden. Hierzu waren Aufzug und Fluchttreppe, normalerweise banale technische Bauwerke, neu zu denken.

Statt den Aufzug wie üblich aus Glas und die Fluchttreppe aus Stahl als Fremdkörper in den baulichen Zwischenraum zu legen wurden die neuen baulichen Elemente zu einem plastischen Baukörper zusammengefasst und auch konstruktiv verbunden.
Der Aufzugsturm ist durch ein traditionelles Satteldach in seiner Funktion nicht mehr erkennbar und durch eine Farbangleichung an den Bestand angepasst.

Wappen auf der Fassade des Aufzugsturms erklären nun die Geschichte des Denkmals und verweisen auf die hier tagenden westfälischen Landstände. Statt einem Aufzugsturm steht hier ein moderner Wappenturm.

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