Mit der Teilnahme an zwei bundesweiten Modellvorhaben im Rahmen des Forschungsprogramms "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt)" konnte die Stadt Arnsberg ihr bereits seit 2002 begonnenes Engagement im Themenfeld "Baukultur" fortentwickeln und verstetigen:
Modellvorhaben Sauerlannd-Baukultur | Strategien für Südwestfalen im Forschungsfeld ExWoSt-Forschungsfeld "Baukultur und Tourismus - Kooperation in der Region" (2017-2019)
Modellvorhaben Arnsberger Modell Baukultur im Forschungsfeld "Baukultur in der Praxis" (2012-2015)
Der Bund erhoffte sich mit diesen ExWoSt-Forschungsfeldern praxistaugliche Ansätze zur Qualitätssicherung im Städtebau. Betreut wurden die Modellvorhaben vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).
Goethestraße 16 - 18
Raum: A 1.001
Goethestraße 16 - 18
59755
Arnsberg
nach Terminvereinbarung
Als eine von bundesweit sieben Modellregionen hat das Sauerland und der Federführung Arnsbergs zwischen 2017 und 2019 an dem bundesweiten ExWoSt-Forschungsfeld "Baukultur und Tourismus - Kooperation in der Region" teilgenommen.
Weitere Modellregionen an diesem Forschungsprojekt waren Mainbernheim (Bayern), Mecklenburg-Strelitz (Mecklenburg-Vorpommern), der Naturpark Südschwarzwald (Baden- Württemberg), die Region Elbe Weser (Niedersachsen), Uckermark-Barnim (Brandenburg)sowie Weißwasser und Lausitzer Neißeland (Sachsen).
Die Modellvorhaben "Sauerland-Baukultur | Strategien für Südwestfalen" sollten erproben, wie sich die Kooperation von Baukultur und Tourismus im Sauerland verstärken lässt, welche Werkzeuge dafür geeignet sind und wie die Verständigung untereinander und die gegenseitige Wahrnehmung beider Disziplinen gut gelingen kann.
Zur Koordinierung des Modellvorhabens hatte sich ein Team aus den beiden Vereinen Sauerland-Tourismus und Sauerland Initiativ, der Südwestfalen Agentur und dem Büro KEGGENHOFF + PARTNER sowie der Stadt Arnsberg gebildet.
Parallel dazu wurde ein Akteur:innen-Netzwerk aus Personen unterschiedlicher Branchen, Disziplinen, Institutionen und Vereinen zusammen gerufen, welches u. a. ein gemeinsames Verständnis für regionale Baukultur im Sauerland entwickelte, Beispiele sammelte und eine CHARTA Sauerland-Baukultur erstellte. Die Charta formuliert zehn Grundsätze zur Entwicklung einer attraktiven und lebenswerten Region und versteht sich als Vermittlungsprozess auf der Grundlage eines kontinuierlichen Dialogs. Sie soll eine Selbstverpflichtungserklärung zum Erhalt und zur Weiterqualifizierung des baukulturellen Erbes sowie der innovativen Weiterentwicklung der Baukultur des Sauerlandes sein und richtet sich an alle Akteure:innen baulicher Maßnahmen.
Am 09. Oktober 2019 hat der Rat der Stadt Arnsberg einstimmig beschlossen, dass die „Charta Sauerland-Baukultur (..) mit ihren zehn Grundsätzen die Basis für baukulturelles Handeln zum Erhalt und zur Weiterqualifizierung des baukulturellen Erbes sowie der innovativen Weiterentwicklung der Baukultur in der Stadt Arnsberg (bildet)".
Die Charta macht dabei auch deutlich, warum Sauerland-Baukultur für jeden Einzelnen von besonderer Bedeutung ist: Freude an Gebäuden und Landschaften, Stolz über die Besonderheiten von Region und Heimat, Verbundenheit mit den jeweiligen Orten, Wohlfühlen im eigenen Lebensumfeld, Spüren von Identität und Unverwechselbarkeit des baukulturellen Erbes, Erlebbarkeit der Geschichte baukultureller Zeugnisse, Verantwortungsbewusstsein gegenüber der eigenen Lebenswelt.
Ein Werkstattbericht dokumentiert die Ergebenisse des Modellvorhabens und bildet die Basis für zukünftiges Handeln. Das Akteurs-Netzwerk strebt an, die begonnene Arbeit fortzuführen und nach Möglichkeit eine dauerhafte Netzwerkstelle für Südwestfalen einzurichten. Hierzu soll im Rahmen der REGIONALE 2025 ein gemeinsamer Projektantrag eingereicht werden.
Als eine von acht Kommunen in Deutschland wurde die Stadt Arnsberg zur Teilnahme am Forschungsfeld "Baukultur in Praxis" ausgewählt.
Mit der Teilnahme der Stadt Arnsberg an diesem Bundesprojekt als "Arnsberger Modell Baukultur" wurde die vor rund zehn Jahren begonnene "Arnsberger Initiative Stadtbaukultur" mit neuer Intensität fortgesetzt und drei Bausteinen entwickelt und verstetigt:
Eine breit angelegte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema "Baukultur" mit Veranstaltungen, Ausstellungen und der Internetseite www.baukultur-arnsberg.de;
die Erweiterung des bisherigen als "Beirates für Stadtgestaltung", um externes Know-how sowie
die inhaltliche und fachliche Erweiterung der bisherigen Bauberatung zu einer "Bau- und Gestaltungsberatung" unter dem Slogan "Gut beraten. Gut gebaut."
Ziel des Modellvorhabens war dabei eine verstärkte Auseinandersetzung mit und Sensibilisierung für eine baukulturelle Verantwortung unterschiedlicher Akteure im privaten und öffentlichen Bereich (Bürgerinnen und Bürger mit Investitionsabsichten, Politik, Meinungsbildner, Multiplikatoren, Verwaltung, allgemeine Öffentlichkeit ...), um Arnsberg auch zukünftig als Wohn-, Arbeits- und Lebensstandort weiter zu profilieren.
Mit den beiden Vorträgen "Baukultur in der kommunalen Praxis" und "Verankerung einer qualitätssichernden Strategie" konnte die Stadt Arnsberg ihre gewonnenen Erfahrungen aus dem Modellprojekt im Rahmen der Abschlussveranstaltung des ExWoSt-Forschungsfeldes am 08. September 2014 in Berlin in die Diskussion einbringen.
Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt)
Mit dem Forschungsprogramm "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau" (ExWoSt) fördert der Bund in Form von Forschungsfeldern, Studien, Initiativen und Modellvorhaben innovative Planungen und Maßnahmen zu wichtigen städtebau- und wohnungspolitischen Themen. Aus den Erfahrungen werden Hinweise für die Weiterentwicklung der Städtebau- und Wohnungspolitik abgeleitet und der Wissenstransfer unterstützt.
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