Dispatchwork Arnsberg

von Jan Vormann

Bunte Plastiksteine glänzen zwischen den alten Basaltsteinen der schadhaften Mauer. Das Mauerwerk ist mit Hilfe der Bausteine des Kinderspielzeugs funktional repariert. Diese weltumspannenden und farbenfrohen Reparaturarbeiten von Jan Vormann bringen unerwartete Freude in unseren Alltag. So werden defekte Gebäudefassaden oder bauliche Schönheitsfehler liebevoll und ideenreich in ein Kunstwerk verwandelt.

Die Idee zum künstlerischen Konzept "Dispatchwork" kam Jan Vormann, als er 2007 durch die mittelalterliche Kleinstadt Bocchignano schlenderte. Eine alte Mauer war über die Jahrhunderte ergänzt worden mit vorgefundenen Steinen, egal welcher Beschaffenheit, Farbe und Form – wichtig war allein die Stabilität der Mauer. Die Grundidee des Bauens war in diesem historischen Mauerflickwerk erkennbar: Das Prinzip der Nützlichkeit und Funktionalität überwiegt das des Designs. Naheliegend also, dass im "Plastikzeitalter" Jan Vormann die neuerlichen Reparaturen mit den generationserprobten bunten Plastikbausteinen vornimmt.

Im Kunstsommer 2009 ergänzte der Globetrotter Jan Vormann zwanzig marode Altstadt-Fassaden und veränderte den öffentlichen Raum: Farbe, unerwartete Überraschungsmomente und Kindheitserinnerungen verzauberten die Altstadt durch diese künstlerische Intervention.

Auch jetzt gibt es zusätzlich zu dieser Mauer noch einen weiteren Ort, an dem Dispatchwork zu finden ist. Haltet die Augen offen - vielleicht entdeckt Ihr es in einer grauen und hohen Mauerfassade!

Das künstlerische Konzept Jan Vormanns Arbeit lässt sich auf folgendes weltverbindende, friedvolle, rekonstruierende und heilende Motto vereinen: play lego – not war!