X

Wir sind wieder online!

Die Suchfunktion steht nach dem Cyberangriff leider noch nicht wieder zur Verfügung und wird erst später aktiviert.

Die gewünschten Inhalte lassen sich über das Maxi-Menü aber dennoch gut erreichen.
Wählen Sie oben einen der Hauptmenüpunkt aus, um zur Stichwort-Liste zu gelangen.

Wir bitten um Ihr Verständnis.

Sozialraumorientierung

Passgenauere Unterstützung in den Lebenswelten als zentrales Ziel

Kinder, Jugendliche und Eltern müssen im Zentrum der Ansätze der Jugendhilfe stehen. Kreativität und Lösungsorientierung müssen bei der Gestaltung der Hilfen Vorrang erhalten. Maßnahmen der Hilfen zur Erziehung müssen als „Maßanzüge“ auf die Kinder, Jugendlichen und Eltern abgestimmt werden und dürfen „keine Regalware“ sein.

Die Systeme der Jugendhilfe müssen mehr an den Ressourcen der Menschen und des Sozialraums andocken. Das gelingt nur mit einer gemeinsamen Haltung des öffentlichen Trägers und der Freien Träger der Jugendhilfe sowie viel Präsenz im Sozialraum. Probleme dürfen erst gar nicht zu schwer lösbaren Problemen heranreifen. Es müssen frühzeitig Lösungen im Sozialraum geschaffen werden.

Die gemeinsame Haltung wird durch die strikte Umsetzung von fünf Prinzipien deutlich:

  1. Orientierung an den Interessen und am Willen
    Die Menschen und nicht die Verfahren stehen im Mittelpunkt
  2. Unterstützung von Eigeninitiative und Selbsthilfe
    Grundlegend sind die Ziele der Menschen und deren Mitwirkung
  3. Konzentration auf Ressourcen
    Intensive Einbeziehung der Ressourcen der Menschen und des Umfelds
  4. Zielgruppen- und bereichsübergreifende Sichtweise
    Aufbrechen eines versäulten Denkens und die Einbettung des Hilfesystems in den Sozialraum
  5. Kooperation und Koordination
    Durch den Ansatz entstehen vermehrt Anreize zur Kooperation

 

Zentral in der Umsetzung ist, dass Freie Träger der Jugendhilfe sich als Leitträger im Wirkungsraum auf Augenhöhe und zusammen mit dem Jugendamt um die Umsetzung des Fachkonzeptes bemühen.

Die Leitträger im Wirkungsraum siedeln sich im Wirkungsraum an und verstärken dazu Stück für Stück ihre Präsenz. Sie können dabei über Ressourcen verfügen, um auch fallübergreifende und fallunabhängige Arbeit zu leisten.

Wie die Erfahrung anderer Regionen mit der Umsetzung des Fachkonzeptes zeigt, ist damit eine Effizienzsteigerung bei gleichzeitiger Stabilisierung oder gar Reduzierung der Kosten der Hilfen zur Erziehung verbunden.

 

 

Bild von Lena Dettmer

Die Stadt Arnsberg macht sich auf den Weg zur sozialräumlichen Jugendhilfe

Das Jugendamt der Stadt Arnsberg bereitet die Umsetzung des Fachkonzepts Sozialraumorientierung vor

Die Angebote der Jugendhilfe knüpfen aktuell nicht immer passend an der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen an. Vordefinierte Maßnahmen werden angeboten, wo eigentlich „Maßanzüge“ nötig wären, um Lösungen zu finden. Im klassischen System der Jugendhilfe wird der Fokus sehr stark auf Probleme und nicht deren Lösung gelegt. Es werden immer mehr Problembetrachtungen, aber nicht immer Lösungen generiert. Zudem steigen dadurch die Kosten der Hilfen zur Erziehung und die Fallzahlen kontinuierlich. 

Daher strebt das Jugendamt an, das Fachkonzept Sozialraumorientierung umzusetzen, um den genannten Fehlsteuerungen entgegenzuwirken. Ziel ist eine Jugendhilfe, die eng an der Lebenswirklichkeit der Kinder, Jugendlichen und Familien andockt und diese intensiv bei der Suche nach Lösungen unterstützt. Dabei haben dann die Ressourcen der Kinder, Jugendlichen und Familien und auch des Umfeldes im Stadtteil  eine zentrale Bedeutung.

Der Rat der Stadt Arnsberg hat am 27.06.2024 einstimmig beschlossen die Verwaltung zu beauftragen die Einführung des Fachkonzepts Sozialraumorientierung in der Jugendhilfe in Arnsberg, insbesondere im Themenbereich Hilfen zur Erziehung zu prüfen und bei positiver Umsetzungsprognose dem Rat einen Umsetzungsbeschluss im 4. Sitzungslauf 2024 vorzulegen.

Die Verwaltung strebt die Umsetzung des Fachkonzeptes Sozialraumorientierung ab Mitte 2025 an.