Arnsberger Wochen gegen Rassismus - für Demokratie werden mit Ausstellung durch Bürgermeister Bittner eröffnet

Erstmalig beteiligt sich die Stadt Arnsberg im Jubiläumsjahr „ARNSBERG UNSERE STADT 50 JAHRE 15 ORTE“ aktiv im Kontext der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Deren Motto „Menschenwürde schützen“ steht im Zeichen eines 80jährigen Friedens nach dem 2. Weltkrieg und gleichzeitig als Mahnung gegen Krieg und erstarkende autoritäre Regierungen in Europa. Bürgermeister und Schirmherr Ralf Paul Bittner eröffnet am 15. März zum Auftakt der „Arnsberger Wochen gegen Rassismus – für Demokratie 2025“ die Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen" der Friedrich-Ebert-Stiftung in der Stadtbibliothek Neheim. Die Ausstellung zeigt die Gefahren auf, die von Rechtsextremismus für Demokratie und Menschenwürde ausgehen.

Demokratie und Menschenwürde

Bis zum 29. März werden in der Ausstellung Grundlagen rechtsextremen Verhaltens und Denkens für alle zugänglich erklärt. Formen rechtsextremer Weltbilder und Argumentationsweisen werden sichtbar gemacht und demokratische Prinzipien als Garant für Freiheit und Menschenwürde erläutert. Demokratie als Grundordnung sichert dabei Freiheit und Gleichheit für alle. Wichtige Elemente einer funktionierenden Demokratie, wie ein pluralistisches Politik- und Gesellschaftsverständnis oder die Teilung der Staatsgewalt auf verschiedene Ebenen, werden einfach erklärt.

Freiheitlich-demokratische Prinzipien

Die Ausstellung zeigt eindrücklich auf, wie diese freiheitlich demokratischen Prinzipien durch Rechtsextremist:innen angegriffen werden. Sie erläutert die verschiedenen Elemente rechtsextremer Ideologie ebenso wie deren Verbreitung in der Gesellschaft anhand von Fragen wie: Warum ist Rechtsextremismus so gefährlich? Welches Weltbild steckt hinter der rechtsextremen Ideologie? Was ist die Taktik rechtsextremer Parteien? Und wie kann man als Demokrat:in auf rechtsextremistische Äußerungen und Taten reagieren?

Weiterführende Informationen

Einzelne Aspekte der Thematik können durch zusätzliche, weiterführende Informationen, etwa zum Antisemitismus oder zu Frauen in der rechten Szene, vertieft werden. Die Ausstellung macht zudem Schlüsselaussagen zur Demokratie und bietet interaktive Elemente, um ins Gespräch zu kommen und zum Nachdenken anzuregen. Über Fragen wird zur Zivilcourage gegen eine Normalisierung rechter Einstellungen ermuntert. Ein wichtiger Fokus liegt darauf, nicht nur zu zeigen, „WO GEGEN wir sind“, sondern vor allem auch, „WOFÜR wir kämpfen“ – für die Stärkung von Demokratie und Engagement.

Führungen durch die Ausstellung

Führungen durch die Ausstellung können vormittags für Gruppen/Klassen per Mail angefragt werden: „hennecke@​laurentianum-arnsberg.de“. Schüler:innen des Arnsberger Gymnasiums Laurentianum beschäftigten sich bereits im Vorfeld intensiv mit der Ausstellung und ihrer speziellen Thematik. Sie haben sich ausbilden lassen, um Gruppen und Schulklassen professionell durch die Ausstellung zu begleiten und als Expert:innen auf Besonderheiten und Möglichkeiten hinweisen zu können.

Auftakt am 15. März

Neben dem Auftakt am 15. März um 11 Uhr in der Stadtbibliothek sind in den Arnsberger Demokratiewochen verschiedene Veranstaltungen für die Öffentlichkeit und bestimmte Zielgruppen offen bzw. können gebucht werden.

Aktionen zum „Internationen Tag gegen Rassismus“ am 21. März in Neheim

Im Rahmen des Aktionstages am 21. März zum Anlass des Internationalen Tags gegen Rassismus wird Dr. Nils Franke um 16 Uhr auf dem Marktplatz Neheim einen Vortrag mit dem Titel „Vom Wert der Demokratie“ halten. PD Dr. Nils M. Franke ist Historiker, Kommunikationswissenschaftler und Privatdozent für Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig. Er verfügt über ein umfangreiches Netzwerk zu Ministerien, Stiftungen und Personen des öffentlichen Lebens, sodass seine Expertise bereits u. a. vom Bundestag oder der Deutschen Bundesstiftung Umwelt abgerufen wurde. Seine Publikationen, Vorträge und Workshops orientieren sich an der aktuellen Relevanz historischen Wissens.

Historiker als Referent

Er wird diesmal vornehmlich das Grundgesetz in den Blick nehmen, welches aus der Sicht von Dr. Franke in Sonntagsreden gern zitiert und oft als selbstverständlich hingenommen wird. In seinem eigens für den Aktionstag im Rahmen der „Arnsberger Wochen gegen Rassismus- für Demokratie“ konzipierten Vortrag mahnt er u. a. an, dass viel zu selten reflektiert werde, dass die meisten der ersten 20 Artikel des Grundgesetzes auf ganz konkrete Erfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus zurückgehen. „Hätte Artikel 1 bereits von 1933 bis 1945 gegolten, hätte es z.B. Auschwitz nicht gegeben.“, so Dr. Franke, der den Wert der Demokratie in diesem Vortrag konkret erfahrbar werden läßt..

Für alle offene Veranstaltungen

Zusätzlich zum Vortrag dürfen die Besucher:innen am 21. März 2025 in Neheim weitere spannende Aktionen erwarten, die für alle offen sind:

14.30 Uhr: Eröffnung „Internationaler Tag gegen Rassismus“ in Arnsberg auf dem Neheimer Markt durch Esther von Kuczkowski, Leitung Dezernat Bildung | Kultur | Sport

15 Uhr: Präsentation eines „Arnsberger Demokratieliedes“ durch Schüler:innen der Fröbelschule zusammen mit dem Gerd-Schüttler-Kinderchor auf dem Neheimer Markt

Ab 15 Uhr: „Hauptstraße der Vielfalt“, Schüler:innen präsentieren ihre Demokratieprojekte in der Neheimer Fußgängerzone

Ab 15 Uhr: Minimesse Demokratie: verschiedene Informations- und Aktionsstände präsentieren sich auf dem Neheimer Markt

19 – 21 Uhr: Podiumsdiskussion „Fokus Afrika: Tradition - Innovation –Zukunft“ mit Dr. Amina Tall in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Kommende Dortmund in der Stadtbibliothek Neheim

Schulen, Vereine und Öffentlichkeit

Das vielfältige Aktionsprogramm der Arnsberger Demokratiewochen richtet sich an die breite Öffentlichkeit der Stadt, an Schulen, Eltern, Vereine und Institutionen. Einen Überblick zu den Aktionen und Angeboten der Arnsberger Wochen gegen Rassismus – für Demokratie geben ein umfangreiche Programmflyer und die Seite https://kurzlinks.de/arnsberger-wochen-gegen-rassismus_2025

Das sagen die Unterstützer:innen

Viele wirken mit und viele unterstützen die gemeinsame Arbeit in Workshops, Vorträgen, kreativen Projekten und Mitmach-Aktionen. So tragen außerdem die Sparkassenstiftung, die BürgerStiftung Arnsberg und die Volksbank Sauerland wesentlich zur Realisierung der breiten Demokratieallianz bei. „Ich bin in einer Demokratie groß geworden und dafür bin ich sehr dankbar. Wir sollten das Wort Demokratie noch einmal genau definieren und uns klar machen, was die Werte der Demokratie sind“, sagt Petra Schmitz-Hermes von der Sparkassen-Stiftung, „zu den wichtigen Grundwerten zählt auch, mit anderen in die Diskussion zu gehen, Meinungen auszutauschen und die Fähigkeit zu besitzen, Kompromisse zu schließen.“ Dass die Aktionswochen nur der Startschuss sein können, wird für Jörg Werdite von Volksbank Sauerland deutlich. „Wenn wir mit den Aktionen junge Menschen von den Werten der Demokratie überzeugen können, ist jeder Cent gut investiert“, so Werdite. Zum Jahr der Genossenschaften, das von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde, passe der Grundsatz – was einer nicht schafft, schaffen viele gemeinsam – bestens.

„Demokratie funktioniert nur, wenn Bürgerinnen und Bürger aktiv sind. Die Arbeit der BürgerStiftung unterstützt da, wo sich Menschen für das, was Demokratie grundlegend ausmacht einbringen, auch wenn sich oft das Wort „Demokratie" nicht in der Projektbeschreibung wiederfindet. Die BürgerStiftung Arnsberg ist Ansprechpartnerin für alle, die in diesem Sinne etwas für unsere Demokratie tun wollen“, so die Vorsitzende Nicole Jerusalem.