Der Rat der Stadt Arnsberg hat das Handlungskonzept „Zukunft-Wohnen-in-Arnsberg“ beschlossen. Ein Schwerpunkt in diesem Grundlagenpapier ist die Schaffung von Wohnraum für Menschen mit einem Bedarf an kleineren und vor allem bezahlbaren Wohnungen. Diese Wohnungen sollen neben dem Bau von Einfamilienhäusern in allen Stadtteilen realisiert werden. Vor allem die Ziele „Stärkung des sozialen Wohnungsbaus“ und „Generationengerechte und nachhaltige Quartiere“ sind hier hervorzuheben. Ergänzend dazu kommt die Schaffung von behindertengerechten Wohnungen.
Hintergrund: Es fehlen bis 2030 1.600 Wohnungen!
Um hier frühzeitig Weichen zu stellen, bietet sich aus Sicht des Seniorenbeirats gerade mit der geplanten Bebauung von städtischen Grundstücken auf Bergheim ein modellhaftes und attraktives Musterprojekt an. Aus dem vorliegenden Konzept kann gerade hier das Ziel „Aktive Wohnbaulandstrategie“ realisiert werden.
Eine einmalige Chance!
In einem ersten Entwurf waren solche Wohnungen bereits vorgesehen und sollten auch weiterhin berücksichtigt werden. Gerade in einem Stadtteil wie Bergheim, der besonders von der Berücksichtigung aller Wohninteressen lebt, muss eine gute soziale Struktur erhalten werden.
Der Seniorenbeirat der Stadt Arnsberg schlägt daher vor, auf den von der Stadt zur Verfügung gestellten Grundstücken zumindest die verlangte 20% Quote an bezahlbarem Wohnungsbau einzuplanen und natürlich auch umzusetzen. Bei dem ermittelten Bedarf sollte allerdings die genannte Quote auf das gesamte Projekt und nicht nur auf die Mietwohnungen angesetzt werden.
Das ist die einzige anständige Möglichkeit, ein faires und damit sozialwirksames Kontingent zu entwickeln.
Dazu die Antwort der Stadt Arnsberg
Fachbereich „Stadt und Verkehrsplanung“ vom 21.Mai 2019
Auszug/Zitat: „... Bei der weiteren Überlegung, … wird dieser Aspekt Berücksichtigung finden und in die anstehenden Planungen einfließen.“
Jetzt ist es also soweit, der einzige Geldautomat im Stadtteil Holzen wurde still gelegt. Ein Ortsteil mit rund 2.000 Einwohnern wird nicht mehr mit Bargeld versorgt. Wieder einmal wurde ein Stück öffentlicher Service abgebaut.
Diese Entwicklung beobachten wir seit Jahren mit Sorge. Stück für Stück geht die Grundversorgung in unserer Stadt verloren – und leider trifft es hierbei immer als erstes die Schwächsten, hier insbesondere die ältere Generation.
Wir fragen: Hat nicht gerade die Sparkasse, die als öffentliche Gebietskörperschaft im Grunde Eigentum der Kommune und damit der Bürger ist, einen besonderen Versorgungsauftrag der Bevölkerung gegenüber?
Und was ist mit der Volksbank, die doch plakativ mit dem Ideal der Genossenschaft wirbt?
Betriebswirtschaftlich ist der Abbau der Automaten jedenfalls nicht zu begründen. Es gibt Unternehmen, neben den beiden genannten großen Instituten, die fähig und auch gerne bereit sind, die Automaten für 1.200,- € im Monat kostendeckend betriebsbereit zu halten. Es ist nicht zu verstehen, dass ausgerechnet die beiden heimischen großen Banken, selbst gemeinsam, dies nicht leisten wollen.
Das alternative Angebot der beiden Hauptbanken, als Ersatz einen Geldlieferservice auf Abruf zum Preis von 5,- € pro Fahrt einzurichten, ist reine Augenwischerei. Es ist betriebswirtschaftlich nicht vorstellbar, dass ein Versand, der mit Personaleinsatz und einer Fahrtzeit von durchschnittlich 30 Minuten kalkuliert wird, dabei keinen Verlust darstellen soll. Vielmehr sehen wir in diesem angeblichen „Service“ nur einen vorübergehenden Beschwichtigungsversuch, der mit der Begründung der Unwirtschaftlichkeit recht bald ebenfalls eingestellt wird. Dem aktuellen Unmut der betroffenen Bevölkerung soll damit wohl nur kurzzeitig der Wind aus den Segeln genommen werden. Eine Dauerlösung kann das jedenfalls nicht sein.
Ersatzeinrichtungen über Geschäfte des Einzelhandels sind ebenfalls keine Lösung. Eine damit verbundene zwangsweise Kundenbindung ist äußerst bedenklich, auch wenn wir durchaus begrüßen, dass gerade in Holzen noch Einkaufsmöglichkeiten im Nahbereich vorhanden sind. Dennoch gilt: Geldversorgung ist Bankensache, nicht Angelegenheit des Einzelhandels!
Vor diesem Hintergrund hier unser Lösungsvorschlag:
Wenn sich die heimischen Banken nicht überzeugen lassen, ihren Auftrag, die Bevölkerung ausreichend mit Bargeld zu versorgen, zu erfüllen, müssen eben Fremdfirmen ermächtigt und unterstützt werden, Geldautomaten aufzustellen. Angebote dazu gibt es durchaus. Nach unseren Recherchen sollte die Gebühr je Abhebung dabei unter 5,- € liegen. Das Besondere daran, dieser Betrag wird nicht von den Kunden getragen, sondern wird von den ortsansässigen, kontoführenden Instituten übernommen.
Fünf Euro, das ist der Betrag, den die jeweiligen Banken ohnehin für den Fahrdienst einkalkuliert hatten, Ausführung siehe oben. Wenn wir in diesem Beispiel von nur acht Nutzungen pro Tag ausgehen, wären damit schon die kalkulierten Bereitstellungskosten (s.o.) pro Monat gedeckt. Das charmante an dieser Idee ist, der komfortable Bürgerservice bleibt bestehen, ohne dass dabei für den Kunden zusätzliche Kosten entstehen. Manche Dinge können so einfach sein, wenn nur der Wille für kreative Lösungen vorhanden ist.
Und noch ein Hinweis für die Betriebswirtschaftler und Rechenkünstler in den Instituten: Für die Banken können im Rahmen von Quersubventionierungen die Geldautomaten als Gesamtservice kalkuliert werden. Ein Blick in die Bilanzen zeigt, dass das den Instituten im Gesamtergebnis möglich sein muss. Die womöglich darzustellenden Verluste für einen dieser Geldautomaten lägen dann unter einem Promille.
Der Seniorenbeirat fordert: Die scheibchenweise Abschaffung von Bürgerservice muss aufgehalten werden – nicht nur in Holzen sondern in allen Teilen unserer Stadt.
13.02.2019
Die Ausgestaltung des öffentlichen Personen-Nahverkehrs, kurz ÖPNV, ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen unserer Zeit. Der Seniorenbeirat hat sich wiederholt, auch im Rahmen seiner Info-Reihe „Montagswissen“, mit diesem Thema konstruktiv beschäftigt.
Unsere Stellungnahme zur Neugestaltung des Busbahnhofs Goethestraße, als ein Baustein zur Attraktivitätssteigerung des Nahverkehrs und des Stadtumfeldes:
Da ein Busbahnhof in die Zukunft konzipiert wird, muss eine erwartete langfristige Steigerung der Ausnutzung berücksichtigt werden.
Der Bushahnhof sollte räumlich direkt an die Treppe und den geplanten
Aufzug zum Marktplatz angeschlossen werden, d. h. die jetzige Einmündung des Fresekenweges würde zur zusätzlichen Fläche des Busbahnhofs werden.
a) Der Fresekenweg dient z.Zt. der Erschließung eines recht kleinen Wohngebiets. Dies könnte auch leicht durch die Aktivierung anderer Straßenzugänge erreicht werden. Hier gilt es kreativ zwischen der Nutzung dieses Bereichs durch aktuell bis zu 5.000 Fußgänger und Busnutzer auf der einen Seite und vielleicht geschätzten 200 Autos pro Tag auf der anderen Seite abgewogen und umgedacht werden. Die Zahlen sprechen für sich und lassen die Prioritäten mehr als deutlich werden.
b) Der große und unserer Meinung nach äußerst attraktive Vorteil dieses Vorschlags wäre, dass der Busbahnhof bis zum geplanten Aufzug vollflächig überdacht werden könnte. Alle Nutzer kämen damit ohne Ampel, und damit vor allem ohne jegliche Gefährdung durch kreuzenden Autoverkehr, trockenen Fußes und vor allem sicher von der Bustür bis in die Innenstadt.
Grundvoraussetzung ist natürlich auch ein ausreichend dimensionierter Aufzug, der sowohl eine Gruppe von Menschen mit Rollatoren oder auch Rollstühlen aufnehmen kann.
Fazit:
Unser Ziel ist es, nicht allein für unsere Seniorinnen und Senioren optimale Bedingungen zu erreichen, sondern allgemein allen Bürgern einen sicheren und vor allem sehr attraktiven und komfortablen Zugang zur Stadt zu schaffen. Gleichzeitig wird damit auch die von allen gewünschte Akzeptanz des ÖPNV deutlich gestärkt. Und das wollen wir doch alle!
20.04.2018
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