Einblicke in die Funktionsweise und Abläufe in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des Alexianer Klinikums Hochsauerland

Das Alexianer Kliníkum Hochsauerland lud in Kooperation mit dem Seniorenbeirat der Stadt Arnsberg am 21. Januar 2025 zu einem sehr informativen und kurzweiligen Vortrag über die Arbeit der Zentralen Notaufnahme (ZNA) im Notfall- und Intensivzentrum am Standort Karolinen-Hospital ein.

PD Dr.med. Kevin Pilarczyk, Chefarzt der Intensiv- und Notfallmedizin, Christoph Garritzmann, Sektionsleitender Oberarzt der Notfallmedizin und Stephan Pflüger, Bereichspflegeleiter der Notfallmedizin führten durch das sehr komplexe Thema der Veranstaltung und gaben sehr anschaulich unter Mitwirkung der Teilnehmenden Einblicke in die Funktionsweise und Abläufe der Zentralen Notaufnahme. 

Die ZNA (auf höchstem Niveau) ist rund um die Uhr eine hochmoderne Anlaufstelle für die Akut- und Notfallmedizin; d.h., für lebensbedrohliche Notfälle und schwere akute Erkrankungen und Verletzungen, die einer stationären Versorgung bedürfen.

Sofort können Patientinnen und Patienten mit lebensbedrohlichem Zustand an Behandlungsplätzen nach neuesten internationalen und nationalen Standards sowie nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen optimal erstversorgt werden. Dafür sorgt ein gut organisiertes und erfahrenes interdisziplinäres und interprofessionelles Team aus notfallmedizinisch geschulten Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräften, das im Bedarfsfall weiteres Fachpersonal aus der Intensivmedizin, Anästhesie, Unfall-, Allgemein- und Neurochirurgie und Radiologie hinzuziehen kann. Dem Team stehen nicht nur hochmoderne Ultraschallgeräte, Röntgenanlagen und Beatmungsgeräte zur Verfügung, sondern auch eine miniaturisierte Herz-Lungen-Maschine zur Verfügung, an die der Patient bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand sofort angeschlossen werden kann. Dazu werden 15 medizinische Fachkräfte benötigt.

Das Einzugsgebiet, aus dem die Rettungsdienste die ZNA ansteuern, hat sich enorm vergrößert. Besonders aufgrund des neuen Hubschrauber-Landeplatzes. 

Die Anzahl der seit der Inbetriebnahme der ZNA durchgeführten akut- und notfallmedizinisch versorgten Menschen nimmt ständig zu. Vom 01.01. bis 31.08.2024 waren es rd. 30.000. So kann wegen der Ersteinschätzung der Behandlungsdringlichkeit der Erkrankten - unabhängig vom Versicherungsstatus - die sofort in der ZNA in rot (sofortige Behandlung), orange (sehr dringliche Behandlung), gelb (dringliche Behandlung), grün und blau (weniger dringliche Behandlung) eingeteilt werden, für weniger schwer Erkrankte eine längere Warte- und Behandlungszeit entstehen. 72 % der Patientinnen und Patienten konnten allerdings innerhalb von 4 Stunden erstversorgt werden.

Die ZNA des Alexianer Klinikums Hochsauerland braucht den Vergleich mit den Daten aus dem Jahresbericht des AKTIN-Notaufnahmeregisters, dem 46 Notaufnahmen freiwillig ihre Daten melden, nicht zu scheuen. Trotzdem ist sie zurzeit dabei, entwickelte Lösungsansätze umzusetzen, um u.a. die bisherige Warte- und Behandlungszeit für weniger stark Erkrankte in der ZNA in Hüsten zu verkürzen.

Viele Patientinnen und Patienten wissen allerdings nicht, dass für die weniger schwer Erkrankten nicht die ZNA, sondern die KV-Notfallpraxis die richtige Anlaufstelle ist. Sie ist Tag und Nacht unter der Telefonnummer 116 117 zu erreichen. Sie stellt die „ambulante“ ärztliche Versorgung aller Bürgerinnen und Bürger sicher, wenn sie einen niedergelassenen Arzt benötigen und nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten können. Sie bekommen dann von der KV-Notfallpraxis telefonisch eine nahegelegene Notfallpraxis genannt, die sie sofort ohne Anmeldung aufsuchen können, um dort erstversorgt zu werden.

(Text: Katharina Wagner)